Différences entre les versions de « Grundsätze der Volkswirtschaftslehre (1923) »

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== Anm. d. Herausgebers ==
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Version du 28 juillet 2018 à 13:36

Geleitwort

Einleitung der Herausgebers

Vorrede zu ersten Auflage

I. Die Lehre von den Bedürfnissen

II. Die Wirtschaft und die wirtschaftlichen Güter

III. Über das Maß der menschlichen Bedürfnisse und der Güter

IV. Die Lehre von der Wirtschaft und die wirtschaftlichen Gütern

§1. Über das Wesen der Wirtschaft

§2. Wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Güter

§3. Die zwei elementaren Richtungen der menschlichen Wirtschaft

a) Die technisch-ökonomische Disposition

Wenn die zur Befriedigung unserer endlichen Bedürfnisse unmittelbar tauglichen (die genußreifen) Güter uns, sobald die betreffenden [73] Bedürfnisse geltend machen, nach Art und Maß, ferner nach Zeit und Ort der Disponibilität durchaus in entsprechender Weise verfügbar wären - etwa in paradiesischen Zuständen -, würde die Notwendigkeit jeder Wirtschaft entfallen. In einer nicht geringen Anzahl von Fällen erfolgt die Sicherstellung der Befriedigung unserer Bedürfnisse auch unter den tatsächlichen Verhältnissen wesentlich ohne unser Zutun durch die natürliche Sachlage, in die wir uns gestellt finden. In quellen- und waldreichen Gegenden pflegen unter Umständen (zumal bei dünner Bevölkerung und geringer Entwicklung der Eigentumsordnung) für die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse so wichtige Güter wie Trinkwasser, Brennholz usf. in reichlicher Menge, und zwar dauernd und in genußreichem Zustande der Bevölkerung schon durch die Natur geboten zu werden. Sind die Verhältnisse derartige, daß die zur Besitzergreifung und Herbeischaffung dieser Güter nötigen Arbeitsleistungen praktisch nicht oder doch nur in geringem Maße in Betracht kommen, so gelangt rücksichtlich derselben, solange die Fortdauer der obigen Verhältnisse gesichert ist, keine Wirtschaft zur Erscheinung.

Indes nur ein geringer Teil der zur Sicherstellung der Befriedigung unserer Bedürfnisse in kommenden Zeiträumen erforderlichen genußreifen Güter wird uns von der Natur in quantitativ und qualitativ entsprechender Weise dargeboten. Rücksichtlich des weitaus größeren Teiles derselben sind wir zumal bei fortgeschrittener Kultur zunächst auf die uns in Rücksicht auf diese Zeiträumen verfügbaren Produktionselemente angewiesen. Die uns in kommenden Zeiträumen verfügbaren Genußgüter sind zum nicht geringen Teile das voraussichtliche Ergebnis der Güterproduktion, der Verbindung von unmittelbar verfügbaren Produktionsmitteln zu Genußgütern, eine Verbindung, die bei zahlreichen Gütern in mannigfachen Stufen von den Produktionselementen zu den genußreifen Gütern erfolgt.

Dieser Umstand ist die letzte Veranlassung einer besonderen Richtung der menschlichen Wirtschaft. Werden uns nämlich rücksichtlich der Zeiträume, auf die sich unsere Vorsorge erstreckt, durch die jeweilige und voraussichtliche Sachlage, in die wir uns gestellt finden, nicht die zur Deckung unseres unmittelbaren Güterbedarfes erforderlichen, die genußreifen Güter, sondern zum Teile lediglich die entsprechenden Produkstionsmittel dargeboten, so stellt sich für uns die Notwendigkeit einer dispositiven Tätigkeit heraus, welche den Produkstionsmitteln Ziel und Richtung auf die Deckung unseres endlichen Güterbedarfes gibt. Diese Richtung der menschlichen Bestrebungen (die Betreffende dispositive Tätigkeit sowohl als die durch sie bedingte Erkenntnistätigkeit) werde ich in Hinkunft als die technisch-ökonomisch bezeichnen)[1]

[74] Sie umfaßt:

  1. die Erkenntnis unserer voraussichtlichen Bedürfnisse an Genußgütern, der Art lind des Maßes dieser Bedürfnisse und ihres örtlichen und zeitlichen Auftretens; '
  2. die Erkenntnis der zur Sicherstellung der Befriedigung dieser Bedürfnisse uns unmittelbar verfügbaren Genußgüter, der Art und des Maßes der letzteren, ferner des Ortes und der Zeit, innerhalb deren sie in Rücksicht auf den obigen Zweck uns verfügbar sind;
  3. die Erkenntnis unseres durch die uns unmittelbar verfügbaren Genußgüter nicht gedeckten (offenen) Bedarfes an den letzteren und der zur Hervorbringung derselben tauglichen Produktionsmittel (des technischen Zusammenhanges der Produktionsmittel und der betreffenden Genußgüter);
  4. die dispositiven Akte, durch welche den uns verfügbaren Produktionsmitteln (einschließlich der uns verfügbaren technischen Arbeitsleistungen!) Ziel und Richtung auf die örtlich, zeitlich, ferner quantitativ und qualitativ entsprechende Deckung unseres endlichen Güterbedarfes gegeben wird.

b) Die aus der Unzulänglichkeit der uns verfügbaren Güter sich ergebende (die sparende) Richtung der menschlichen Wirtschaft

Selbst wenn alle Produktionsmittel einschließlich der technischen Arbeit uns in hinreichender Menge und Beschaffenheit verfügbar wären (was insbesondere auch zur Voraussetzung hätte, daß die technische Arbeit für die wirtschaftenden Subjekte kein Opfer an Wohlfahrt bedeuten würde), so würde die technische Richtung der menschlichen Wirtschaft doch zutage treten. Auch in diesem Falle würden wir zum Zwecke der Deckung unseres endlichen Güterbedarfes genötigt sein, uns in Rücksicht auf kommende Zeiträume über unseren Bedarf an Genußgütern, sein örtliches und zeitliches Auftreten (insbesondere aber auch über seinen Wechsel nach Art und Maß), ferner über die Natur der uns jeweilig unmittelbar verfügbaren Produktionsmittel und ihren technischen Zusammenhang mit den Produkten ein Urteil zu bilden und auf Grund dieser Erkenntnisse eine auf die Deckung unseres Bedarfes an Genußgütern hinzielende dispositive Tätigkeit über die Produktionsmittel zu entwickeln. Schon die bloße Tatsache, daß wir unseren Bedarf an zahlreichen Genußgütern nur auf dem Wege der technischen Produktion zu decken vermögen, nötigt uns zu einer dispositiven Betätigung und einer hiedurch bedingten Erkenntnistätigkeit, welche den uns jeweilig unmittelbar verfügbaren Produktionsmitteln Ziel und Richtung auf die Sicherstellung unseres endlichen Güterbedarfes gibt.

Hiezu tritt ein für die menschliche Wirtschaft höchst bedeutsamer Umstand, welcher einer zweiten Richtung der wirtschaftlichen Tätigkeit [75] den Ursprung gibt, daß nämlich nicht nur der größte Teil der Genußmittel, sondern auch die weitaus größere Mehrzahl der zur Hervorbringung derselben erforderlichen Produktionsmittel uns in Rücksicht auf jene Zeiträume, auf die sich unsere Vorsorge erstreckt, nur in unzulänglicher Weise verfügbar sind, eine Tatsache, deren Erkenntnis uns durch eine unablässig und allerorten sich wiederholende Erfahrung aufgedrängt wird und schon aus dem Umstande hervorgeht, daß nicht nur die infolge ungleicher Güterverteilung minder günstig gestellten, sondern selbst die in der eben erwähnten Rücksicht begünstigtesten Gesellschaftsmitglieder erfahrungsgemäß genötigt sind, auf manchen Genuß zu verzichten, sich infolge der Unzulänglichkeit der ihnen verfügbaren Mittel die Erfüllung manchen Wunsches zu versagen. Wie gering ist nun gar der Teil der Bedürfnisse, welche die Mehrzahl der Menschen mangels der hiefür nötigen Mittel tatsächlich zu befriedigen in der Lage ist? Wird von den Gütern abgesehen, die nach Maßgabe örtlicher und zeitlicher Verhältnisse uns tatsächlich in einer unseren Bedarf übersteigenden Menge zu Gebote stehen, so verfügen wir weder unmittelbar noch auch mittelbar (durch die betreffenden Produktionsmittel) über eine zur voll ständigen Deckung unseres Bedarfes an sämtlichen Genußgütern ausreichenden Menge; die weitaus größere Mehrzahl der Individuen verfügt sogar nur über ein (im Gegenhalte zu ihrem vollen Bedarf) sehr bescheidenes Maß dieser Güter.

Die ungleiche Verteilung der Güter unter die einzelnen Gesellschaftsglieder trägt sehr zur Verschärfung der aus dieser Unzulänglichkeit der weitaus größeren Mehrzahl der Güter sich ergebenden Übelstände bei. Hier soll nur der Umstand konstatiert werden, daß die Unzulänglichkeit der den einzelnen Gesellschaftsgliedern zur Deckung der Gesamtheit ihrer Bedürfnisse verfügbaren Güter nicht etwa lediglich eine Folge der ungleichen Güterverteilung und gesellschaftlicher Einrichtungen, vielmehr in gewissem Maße schon die Folge einer elementaren Tatsache ist: der von unserem Willen und von menschlichen Einrichtungen unabhängigen objektiven Sachlage, in die wir Menschen uns gestellt finden, des unzulänglichen objektiven Ausgangspunktes der menschlichen Wirtschaft.[2]) Was ich hier hervorhebe, ist der Umstand, daß wir Menschen [76] in eine Sachlage gestellt sind, welche - soweit unsere bisherige Erfahrung und Einsicht reicht - es undenkbar erscheinen läßt, daß die einzelnen Gesellschaftsmitglieder, zumal die große Menge derselben, bei der heutigen oder irgendeiner anderen Gesellschaftsordnung, bei dem heutigen oder einem noch so entwickelten Stande der Technik und der gesellschaftlichen Organisation das Endziel der Wirtschaft, die Deckung des Bedarfes an Genußgütern - rücksichtlich der weitaus größeren Mehrzahl der Güter - vollständig zu erreichen vermöchten.

Die vollständige Deckung unseres unmittelbaren Güterbedarfes kann nur das ideale, das praktisch allein in Betracht kommende End¬ziel der menschlichen Wirtschaft lediglich die bei der jeweilig gegebenen Sachlage - mit Rücksicht auf die Unzulänglichkeit des objektiven Ausgangspunktes der menschlichen Wirtschaft - erreich bare Vollständigkeit der Deckung unseres Bedarfes an Genußgütern sein.

Steht dies nun aber fest, so ist zugleich klar, daß die technische Richtung der menschlichen Wirtschaft für sich allein dem obigen Zwecke der Wirtschaft nicht oder doch nur rücksichtlich der uns im Überflusse verfügbaren Güter genügt; wir können uns nicht darauf beschränken, jene dispositive, auf die Sicherstellung der Mittel zur Befriedigung· unserer endlichen Bedürfnisse gerichtete Tätigkeit zu entwickeln, die ich als die technische Richtung der (subjektiven) Wirtschaft bezeichnet habe, wir sind vielmehr genötigt, mit derselben eine dispositive Tätigkeit wesentlich anderer Art zu verbinden, eine dispositive Tätigkeit, die von der Rücksicht auf die Unzulänglichkeit der uns verfügbaren Mittel geleitet wird. Wir müssen über die uns unmittelbar verfügbaren Güter nicht nur derartig verfügen, daß dieselben der Deckung unseres Bedarfes an Genußgütern überhaupt zugeführt werden können, sondern zugleich in solcher Weise, daß dieser Erfolg, da er unter allen Umständen in vollständiger Weise nicht erreicht zu werden vermag, doch in möglichst vollständiger Weise erreicht werde.

Für die aus der obigen elementaren Ursache hervorgehende Richtung der dispositiven, auf die Deckung unseres endlichen Güterbedarfes gerichteten Tätigkeit und die hiedurch bedingten Erkenntnisakte fehlt es leider an einem besonderen, den obigen Begriff vollkommen decken¬den Ausdruck. Ich werde dieselbe (zum Unterschiede von der bloß technisch-ökonomischen Richtung der menschlichen Bestrebungen) als die sparende (die ökonomisierende) Richtung derselben bezeichnen. Sie umfaßt, wenn von ihrer Verbindung mit der technisch-ökonomischen Richtung der menschlichen Wirtschaft hier zunächst abgesehen, also die sparende Richtung der Wirtschaft lediglich rücksichtlich der unmittelbar in unsere Verfügung gelangenden Genußgüter ins Auge gefaßt wird, folgende Akte der (subjektiven) Wirtschaft:

  1. das Streben der Menschen, in Rücksicht auf kommende Zeiträume nicht nur zur Erkenntnis ihrer Bedürfnisse an Genußgütern und des örtlichen und zeitlichen Auftretens. dieser Bedürfnisse, sondern auch der relativen Bedeutung der Befriedigung der letzteren, beziehungsweise der einzelnen Akte derselben (ihrer relativen Bedeutung für unser Leben und unsere Wohlfahrt) zu gelangen;
  2. das Streben, nicht nur zur Erkenntnis der Genußgüter, die in Rücksicht auf kommende Zeiträume uns unmittelbar verfügbar sind oder voraussichtlich in Rücksicht auf diese Zeiträume unmittelbar in unsere Verfügung gelangen werden (mit Berücksichtigung der örtlichen und zeitlichen Bestimmtheit der Verfügbarkeit), sondern auch ihres möglichst genauen Maßes zu gelangen;
  3. das Streben, jede praktisch in Betracht kommende Teil-quantität der ihnen in Rücksicht auf kommende Zeiträume in un¬zulänglicher Weise verfügbaren oder voraussichtlich unmittelbar in ihn, Verfügung gelangenden Genußgüter vor dem Verluste (der Entziehung derselben ans ihrer Verfügungsgewalt) und vor dem Verderben (der Einbuße der die Güterqualität derselben begründenden Eigenschaften) zu bewahren, beziehungsweise dem Verluste und dem Verderben jeder Teilquantität dieser Güter von vorneherein vorzubeugen;

4. das Streben, die Sicherstellung einzelner Bedürfnisse und Be¬dürfnisakte, soweit sie durch die betreffenden, in unzulänglicher Weise verfügbaren Genußgüter erfolgt, mit einer möglichst geringen Quantirät der letzteren zu erreichen; 5. das Streben, die uns in unzulänglicher Weise verfügbaren Genu߬güter nicht nur zur Sicherstellung unseres Bedarfes überhaupt, sondern zur Sicherstellung der Befriedigung unserer wichtigen Bedürfnisakte mit Hintansetzung der minder wichtigen zu verwenden, d. i. zwischen den mannigfachen möglichen Verwendungsarten der obigen Güter diejenigen zu wählen, durch welche der obige Zweck am vollständigsten erreicht. wird. (Hieher gehört insbesondere auch die zeitliche Verteilung der uns in unzulänglicher Weise verfügbaren Güter über die Perioden, auf welche un nsere wirtschaftliche Vorsorge sielt erstreckt.)[h 1]

A) Das Kapital. (Analytische Demonstration des Kapitalbegriffes)
B) Der Verbrauchsvorrat

c) Über das Verhältnis der beiden elementaren Richtungen der menschlichen Wirtschaft zueinander

d) Die aus der Verbindung der technischen und der sparenden Erscheinungen derselben

§4. Besitz und Eigentum

§5. Das Vermögen

a) Über das Wesen des Vermögens

b) Über die Teile des Vermögens

c) Über die rohen und die reinen Kapitalnutzungen

§6. Der Wirtschaftliche Fortschritt

a)

b)

V. Die Lehre vom Werte

VI. Die Lehre vom Tausche

VII. Die Lehre vom Preise

VIII. Die Lehre von der Ware

IX. Die Lehre vom Gelde

§. 1. Über das Wesen und den Ursprung des Geldes

Mengers Fußnoten

  1. Daß die technische Produktion als solche mit der Wirtschaft und somit auch die bloße technische Disposition über die Produktionselemente (deren Ziel die Erzeugung bestimmter Güter ist) mit der technisch-ökonomischen Disposition (deren Ziel die Deckung unseres Güterbedarfes ist) nicht verwechselt werden darf, habe ich bereits oben (S. 63) hervorgehoben. Ebenso sind die betreffenden Erkenntnisakte nur insoferne Akte der subjektiven Wirtschaft, als sie durch den Endzweck der Wirtschaft (die Deckung unseres endlichen Güterbedarfes) hervorgerufen werden.
  2. Diese Unzulänglichkeit der uns zur vollständigen Deckung unseres unmittelbaren Güterbedarfes erforderlichen Güter ist, wie hinzugefügt werden muß, auch nicht etwa eine Folge der Mangelhaftigkeit unserer Wirtschaft oder einer mangelhaften Energie der technischen Arbeiter. Allerdings ist auch von der mehr oder minder zweckmäßigen Disposition über die uns verfügbaren Produktionsmittel die größere oder geringere Menge der uns durch diese (in mittelbarer Weise) verfügbaren Genußgüter abhängig. Ebenso wird dieser Erfolg unzweifelhaft von der größeren oder geringeren (wenn auch stets begrenzten!) Arbeitsenergie beeinflußt. Indes all dies kommt hier nicht in Frage. Was hier konstatiert wird, ist die Tatsache, daß wir bei jedem bisher erfahrungsmäßig gegebenen Stande der Technik, selbst bei der zweckmäßigsten Disposition über die Produktionsmittel und dem rationellsten Arbeitsfleiße doch rücksichtlich des weitaus größeren Teiles der Güter mit der tatsächlichen Unzulänglichkeit derselben in Rücksicht auf unseren vollen Bedarf an diesen Gütern zu rechnen genötigt sind und daß dieser Umstand nicht in allfälligen Gebrechen unserer Wirtschaft oder einer geringen Arbeitsenergie, sondern von vorneherein in der Unzulänglichkeit der uns unmittelbar verfügbaren Güter (der Produktionsmittel nicht minder als der Genußmittel) - in dem objektiven Ausgangspunkte unserer Wirtschaft - begründet ist.

Anm. d. Herausgebers

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